Ludwig Simbeck - Wackersdorfs erster gewählter Bürgermeister nach dem Weltkrieg II.
Oscar Wilde hat einmal gesagt: „Persönlichkeiten, nicht Prinzipien bringen die Zeit in Bewegung.“ Dies galt auch für Personen, die in unserer Gemeinde gewirkt haben und so zum Gemeinwohl unseres gesellschaftlichen Lebens positiv mit beigetragen haben. In diesem Rahmen stellen wir in loser Reihenfolge und ohne Wertung Personen vor, die in und für Wackersdorf gewirkt haben. Den Anfang machen wir mit Ludwig Simbeck.
Ludwig Simbeck wurde nach dem Weltkrieg II. erstmals 1946 zum Ersten Bürgermeister der Gemeinde Wackersdorf gewählt. Zuvor beauftragte das Landratsamt Burglengenfeld Ludwig Simbeck mit der Wahrnehmung der Aufgaben als Bürgermeister, nachdem der am 26.06.1945 kommissarisch bestellte Bürgermeister Ludwig Faderl aus gesundheitlichen Gründen zurück getreten war.
Die Gemeindeführung stand jedoch nach wie vor unter der Aufsicht der amerikanischen Militärregierung. Erst 1948 fanden die Wahlen auf der Grundlage des Gesetzes über die Wahl der Gemeinderäte und Bürgermeister vom 27.2.1948 statt. Hier wurde Ludwig Simbeck wieder gewählt und zwar für eine Amtszeit von vier Jahren. Doch in die Amtszeit von Simbeck fielen wichtige Ereignisse, wie etwa die Währungsreform von 1948 und schließlich die Umsiedlung des Ortes Wackersdorf. Ca. 1200 Menschen mussten umgesiedelt werden. Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsanlagen waren zu errichten. Baugrundstücke und Straßen wurden hergerichtet. Eine gemeindliche Müllabfuhr wurde eingeführt. Aus der Nachbargemeinde Alberndorf wurden bewohnte Grundstücke nach Wackersdorf eingegliedert. Ein neuer Friedhof war zu installieren. Rathaus und Schulhaus wurden ebenfalls neu gebaut. Die Liste der Aufgaben ließe sich noch lange ergänzen.
Simbeck stand mitten im Geschehen und so wählten ihn dann die Bürgerinnen und Bürger am 30. März 1952 erneut zum Wackersdorfer Gemeindeoberhaupt. Dass die Einwohner mit ihrem Gemeindevorsteher zufrieden waren, zeigte die Wahl vier Jahre später, nämlich am 18.3.1956, bei der Simbeck von 1362 abgegebenen Stimmen satte 1320 Stimmen erhielt. Dieses sehr gute Wahlergebnis wiederholte sich 1960, auch hier erhielt Simbeck 1465 von 1511 Stimmen.
Erst bei der Wahl 1966 erreichte Simbeck nur 1162 Stimmen und sein Gegenkandidat Jakob Weimann 777.
Simbeck verstarb am 13.1.1967 plötzlich. Mehr als zwanzig Jahre stand Simbeck der Gemeinde Wackersdorf vor. Während dieser Zeit wurde viel erreicht und geschaffen. Alleine die Umsiedlung und die Neuanlegung von Wackersdorf forderte nicht nur vom Gemeinderat, sondern vor allem dessen Führung großes Engagement.
Quellenangaben
Sichler, Franz: Chronik Wackersdorf im Wandel der Zeit, Wackersdorf 2009, S. 74-82.
Rappel, Josef: Wackersdorf. Das Werden einer modernen Industriegemeinde, Wackersdorf 1974, S. 54-64.