Mehr als ein Vierteljahrhundert war Alfred Jäger in der Kommunalpolitik tätig; vor gut zehn Jahren - im Juni 2011 - hörte er auf.
Seine politische Laufbahn begann Jäger schon sehr früh 1972. Damals lehnte er zwar eine Kandidatur im Gemeinderat ab, doch bereits sechs Jahre später trat er auf der Liste der Freien Wähler im Gemeinderat an, schaffte dort den Sprung in das Gremium nicht. Immerhin gelang es ihm damals vom vorletzten auf den 8. Platz vorzurücken. 1985 gelang Jäger dann der Platz im Gemeindeparlament, als der verunglückte Heribert Haug nach einem Verkehrsunfall nahe Garching bei München verstarb. Acht Jahre saß er im Gemeinderat, ehe ihn die Bürger am 6. Juni 1993 nach einem zweiten Abstimmungsgang mit 67 % zum 1. Bürgermeister der Gemeinde Wackersdorf wählten. Bereits sechs Jahre später kandidierte Jäger wieder und erreichte diesmal über 80 % Zustimmung. Und auch 2005 erfolgte die Wiederwahl mit großer Mehrheit.
In Jägers Amtszeit fielen mehrere wichtige Entscheidungen und Baumaßnahmen, zuvorderst die Weiterentwicklung des Industriegebietes Westlicher Taxölderner Forst zum Innovationspark, wo heute nahezu 6000 Personen beschäftigt sind. Aber auch andere Großbaumaßnahmen wurden unter der Federführung von Alfred Jäger angegangen und realisiert, wie z. B. das interkommunale Gewerbegebiet mit der Stadt Schwandorf und der Gemeinde Steinberg am See, der Gewerbepark Alberndorf, der Ausbau der B 85, der Rathausumbau sowie der Neubau der Schule. Unter der Ägide von Jäger gab es noch eine Vielzahl von Maßnahmen, dessen Aufzählung diesen Rahmen sprengen würde. Eines sollte jedoch herausgestellt werden:
Die Übereignung der Liegenschaften der früheren Bayerischen Braunkohlen Industrie AG! Dabei wurden auch die überwiegenden Flächen am Murner See und Brückelsee an die Gemeinde übertragen und damit der Grundstock für die positive Entwicklung des Oberpfälzer Seenlandes gelegt.
Eine schwierige Zeit kam für Jäger, als er sich ab April 2000 vor dem Amts- und Landgericht Amberg verantworten musste. Nach 65 Verhandlungstagen wurde jedoch ein laufendes Verfahren eingestellt.
Aber auch im sogenannten Ruhestand ist der ehemalige Bürgermeister noch aktiv in vielen Vereinen; insbesondere bei der Freien Wählerschaft und der Freiwilligen Feuerwehr; hier stand er lange Zeit als erster Vereinsvorsitzender zur Verfügung. Für die örtlichen Vereine hatte sich Jäger schon immer engagiert. So war er über Jahre hinweg im Elternbeirat bzw. als Jugendleiter und Vorstand beim Turnverein Glück-Auf aktiv tätig. Nicht zu vergessen sein jahrzehntelanger musischer Beitrag bei der damaligen Knappenkapelle sowie im Kirchenchor, wo er heute noch gerne mitsingt.
Das Imkern sowie die Schäferhundezucht zusammen mit seinem Sohn stehen heute im Mittelpunkt seines alltäglichen Pensionistenlebens.