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Josef Ebner - Bürgermeister von Wackersdorf

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In Bayern werden im Jahre 1818 Gemeinden gebildet und für jede Gemeinde wird ein Vorsteher gewählt. Mit der Gemeindeordnung vom 29. April 1869 werden dann für das sogenannte rechtsrheinische Bayern u. a. Bestimmungen eingeführt, wonach die bisherigen Gemeindevorsteher als Bürgermeister bezeichnet werden. Und diese Bezeichnung geht bis in die heutige Zeit hinein. Einen dieser Bürgermeister unserer Gemeinde stellen wir Ihnen heute vor:

Josef Ebner

Ebner, Jahrgang 1928, ein versierter Verwaltungsfachmann (damals gehobener nichttechnischer Verwaltungsdienst), leitet  die Gemeinde Wackersdorf als 1. Bürgermeister von 1967 bis 1993. Der gebürtige Regensburger ist jedoch bereits in der Zeit vom 1.8.1948 bis 31.12.1959 in der Gemeindeverwaltung als Angestellter tätig gewesen. Doch als am 17.8.1963 der damalige Oberinspektor Karl Riedl während einer Dienstfahrt in der Höhenstraße verstirbt, kehrt Josef Ebner, der zwischenzeitlich beim Markt Geisenhausen/Niederbayern als leitender Beamter tätig gewesen ist, am 1.11.1963 nach Wackersdorf zurück.

Ebner leitet als Gemeindeoberinspektor nunmehr die Verwaltung bis 1967 und als der damalige Bürgermeister Ludwig Simbeck am 13. Januar 1967 plötzlich verstorben ist, stellt sich Ebner als Kandidat der SPD für das Bürgermeisteramt zur Verfügung. Mit überwältigender Mehrheit wird er in dieses Amt gewählt (Amtsantritt am 1.6.1967) und auch in der Folgezeit schenken ihm die Bürgerinnen und Bürger der Industriegemeinde das Vertrauen, bis er schließlich am 31. Mai 1993 nach einer Erkrankung vorzeitig zurücktritt.

Daneben engagiert sich Ebner in fast allen örtlichen Vereinen; teilweise stellt er sich sogar als 1. Vorsitzender, wie beim TV Glück-Auf Wackersdorf oder der Freiwilligen Feuerwehr Wackersdorf, zur Verfügung.

Auch im Kreistag für den Landkreis Schwandorf vertritt er die Belange der Gemeinde Wackersdorf.

In die Amtszeit von Ebner fallen wichtige Entscheidungen, wie z. B. der Ausbau des Straßennetzes, die Erschließung neuer Wohngebiete, die Erweiterung der Wasserversorgung sowie der Abwasserbeseitigung.

Ein wesentlicher Punkt während der Tätigkeit von Ebner ist jedoch das Nahen der Stilllegung der Bayerischen Braunkohlen Industrie AG im September 1982 gewesen. Der Hauptarbeitgeber mit nahezu 1600 Arbeitsplätzen hat nach Folgearbeitsplätzen verlangt. Ebner ist es, der zusammen mit vielen weiteren Beteiligten um die Neuschaffung von Arbeitsplätzen kämpft. Mit dem Industriegebiet Nord und dem Gewerbegebiet an der Fabrikstraße sind die Voraussetzungen für Neuansiedlungen gelegt worden.

Und in die Zeit der Nachfolgebetriebe fällt schließlich auch die Entscheidung der Energiewirtschaft zur Errichtung einer Wiederaufarbeitungsanlage für abgebrannte Kernbrennstoffe (WAA). Als 1985 nach einem Raumordnungsverfahren der Standort Wackersdorf als mögliche WAA feststeht, beginnt für Ebner eine schwierige Zeit. Zum einen ist er mit seinem Gemeinderat besorgt um die Schaffung von Ersatzarbeitsplätzen, auf der anderen Seite gibt es aber auch die massive Gegnerschaft dieser Anlage, die es zu berücksichtigen gilt.

Ebner ist jedoch stets bemüht, das Beste für seine Gemeinde zu erreichen und als nach dem Ende der WAA im Mai/Juni 1989 die Gemeinde vor dem Nichts zu stehen scheint, ist es wiederum Ebner, der sich für Wackersdorf einsetzt.

In vielen Verhandlungen mit den Verantwortlichen bei der damaligen Betreibergesellschaft der WAA, der Deutschen Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen mbH sowie der Bayerischen Staatsregierung, gelingt es schließlich, aus dem atomaren Industriegelände eine kommerzielle Nutzung der Flächen zu gestalten.

Heute arbeiten dort mehr als 5000 Personen. Dank dafür gebührt heute auch Josef Ebner, der am 27. Mai 1996 verstorben ist.

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